In der „klassischen“ Osteopathie unterscheidet man drei Säulen:
Darunter versteht man alle Techniken, die sich mit der Mobilisation und Korrektur von Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen, Bändern und Faszien befassen.
Ziel ist die Verbesserung der Beweglichkeit, der Durchblutung und des Stoffwechsels auf den unterschiedlichen strukturellen Ebenen.
Sie befasst sich mit der Beweglichkeit, dem eigenen Rhythmus und der Funktion der inneren Organe (= Viszera). Da die Organe durch die Faszien mit dem Bewegungsapparat verbunden sind, findet auch hier ein enges Zusammenspiel zwischen Muskeln, Faszien und dem Organsystem statt. Durch spezielle Grifftechniken werden Bewegungseinschränkungen der Organe und deren Befestigungsstrukturen aufgespürt und gelöst.
Hier werden die Bewegungsfreiheit und Vitalität des Craniums (Schädelknochen) und des Sacrums (Kreuzbein) sowie deren Verbindung über die harten Hirn- und Rückenmarkshäute (Reziproke
Spannungsmembranen) und deren Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) beurteilt und behandelt. Der Cranio-Sacrale-Rhythmus (6-12 Zyklen pro Minute) wird über die Faszien in den gesamten Körper
verbreitet und beeinflusst so wiederum das Organ- und Muskel-Skelett-System. Je kräftiger und vitaler dieser Rhythmus sich ausdrücken kann, umso größer ist die Gesundheit des Menschen. Eine
sehr schwache oder fehlende Ausprägung dieses Rhythmus spiegelt sich häufig in chronischer Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Schlafstörungen wieder.
Diese drei Säulen, die sehr vielschichtig miteinander verbunden sind, formen das Grundgerüst des Körpers, das wiederum eine Einheit mit Geist und Seele bildet.
Ziel ist es, den Körper in seiner Gesamtheit wieder so weit zu bringen, dass er seine Selbstheilungskräfte wieder aktivieren kann.
„Ich habe die verschiedenen Teile der menschlichen „Maschine“ gesehen und finde sie eine wunderbare konstruierte Maschine, die durch die Intelligenz des Geistes und durch Gottes Seele
kreiert wird. Ich glaube, dass sich alle Heilmethoden der Natur im Körper befinden.“
Dr. Still, Autobiographie. S. 270